Unsere Knie tragen uns auf allen Wegen ganz selbstverständlich und wie jeder fast mittlerweile weiß, ist das Kniegelenk ein sensibler Bereich des menschlichen Körper. Knieschmerz geplagte wissen ganz genau was mit sensibel gemeint ist. Unsere Kniegelenke müssen täglich enormen Anforderungen schon alleine im alltäglichen Leben genügen und im Sport noch umso mehr! Könnte man jetzt doch glatt denken, wenig Beanspruchung gleich gesunde Knie ! Nein diese Gleichung geht NICHT auf. Regelmässige, ausgeglichene, vielfältige und korrekte Bewegung ist absolut notwendig für gesunde und starke Knie.
Das Knie ist das grösste Gelenk im menschlichen Verbund. Im Kniegelenk (articulatio genus) verbindet sich der Oberschenkelknochen (Femur) mit der Kniescheibe (Patella) und dem Schienbein (Tibia). Diese Verbindung in Kombination mit Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder konstruieren das Kniegelenk zu einem Dreh-Scharnier-Gelenk. Somit besteht unser Kniegelenk aus zwei Einzelgelenken und zwar dem Kniescheibengelenk und dem Kniekehlgelenk. Erst dieser Tatbestand macht es möglich, das wir unser Knie wie selbstverständlich beugen und strecken können. Die Kniescheibe gleitet dabei in einer speziellen Rinne zum Oberschenkelknochen. Die stabile Sicherung wie auch die grosse Beweglichkeit des Kniegelenk wird durch verschiedene Bänder (Ligamente) erreicht wie auch durch eine ausgeklügelte Sehnenstruktur. Eine sehr bekannte Struktur im Kniegelenk sind die Kreuzbänder (Ligamenta cruciata genus), bekannt durch den berühmt berüchtigten Kreuzbandriss. Diese so wichtigen Kreuzbänder verlaufen im Inneren des Kniegelenks zwischen den Enden des Oberschenkelknochen. Sie verlaufen gegenläufig schräg zueinander, also über Kreuz, bestehend aus einem vorderen und hinteren Kreuzband. Diese Kreuzbänder sind immer straff gespannt um das Kniegelenk in der Bewegung zu stabilisieren. Das Knie wird weiterhin durch zwei Seitenbänder an der Innen- und Aussenseite des Knies gesichert. Auch die Kniescheibe selbst ist mit zwei Bändern verbunden. Zum einen durch die Quadrizepssehne oberhalb der Kniescheibe und das Kniescheibenband unterhalb der Kniescheibe für eine stabile und bewegliche Kniescheibe. Durch die Knie-Gelenkkapsel (Capsula articularis genu) werden alle Gelenksflächen umhüllt. Sie besteht aus einer stabileren äusseren Faserschicht (Membrana fibiosa) und der Gelenksinnenhaut (Membrana synovialis). Die äußere Schicht sitz fest an der Gelenkrückseite und hat viele Empfangsstellen (Rezeptoren) des Nervensystems, was dem Gehirn ermöglicht, jederzeit die genaue Stellung und Lage des Kniegelenks zu erfassen und die Zusa
mmenarbeit mit gesamten Beinmuskulatur zu lenken.
Die Gelenksinnenhaut produziert die so wichtige Gelenkflüssigkeit (Synovia) und stellt damit die Ernährung der Knorpelschicht des Knies sicher und kann durch ihre Anpassungsfähigkeit in der Bewegung diese Flüssigkeit gleichmässig und optimal im Gelenk verteilen. Die bereits oben erwähnte Knorpelschicht ist der natürliche Stoßdämpfer des Kniegelenks und verhindert das Knochen an Knochen reibt, heisst die Knorpelschicht ist überall dort zu finden, wo knöcherne Kontaktstellen vorhanden sind. Das besondere dieser Knorpelschicht ist die enorme Druckelastizität und Formbarkeit. Bei Druckaufbau verformt sie sich anpass
end und kehrt in ihre Ursprungsform zurück wenn der Druck sich wieder abbaut. Die dafür notwendigen Nährstoffe nimmt die Knorpelschicht durch die Gelenkflüssigkeit auf um damit das Gelenk zu schmieren, da sie durch die hohe Druckabsorption keine Blutgefässe besitzt. Um immer ausreichend und gleichmässig Gelenkflüssigkeit zu produzieren und somit das Gelenk optimal zu versorgen und zu pflegen, ist Bewegung die oberste Priorität, denn mit jeder Beugung und Streckung wird die Knorpelschicht wie ein Schwamm gepresst und dadurch die Aufnahme der Nahrung der Gelenkflüssigkeit optimal gewährleistet.
Das Knie noch zwei weitere Stoßdämpfer im Gepäck, die Menisken. Sie bilden sich aus Bindegewebe und elastischem Knorpel und agieren als Zwischengelenkscheiben und folgen der Kniegelenks-Bewegung. Die beiden Menisken (Innen - und Außenminiskus) ähneln in ihrer halbrunden Form dem Mond, daher auch ihre Bezeichnung. Sie liegen zwischen dem gerundeten Ende des Femur und dem mehr flachen ausgeprägten Kopf des Tibia und gleichen somit die Formdifferenz zwischen diesen beiden Knochen aus und vergrössern zudem die Gelenksfläche des Knie und ermöglichen dadurch eine optimale Druckverteilung auf das
Gelenk und wirken daher wie ein Stoßdämpfer. Denn schon beim einfachen Gehen wirkt das 3,5 fache des eigenen Körpergewichts auf das Knie des auftretenden Beins, beim stolpern so gar das 8-fache. Daher ist zu viel Gewicht besonders Übergewicht und auch ein zuviel an Druck auf das Kniegelenk aber auch auf alle anderen Gelenke wie auch Überbelastung und falsche Belastung, und Verdrehungen, ruckartige schnelle Bewegungen absolut ungut. Oftmals hört man von einer Meniskusverletzung dem sogenannten Meniskusriss, hauptsächlich vom inneren. Dieser ist nicht so beweglich wie der äussere, da er mittig sitzend mit dem Innenband under der Gelenkkapsel verwachsen ist. Zu guter letzt sind die Schleimbeutel noch zusätzliche Gelenkschützer nicht nur im Kniegelenk. Sie fungieren ebenfalls als Druckabsorber und haben die Form eines mit Gelenkflüssigkeit gefülltes Kissen. So befinden sich Schleimbeutel vor, hinter und über der Kniescheibe, wie auch an der Vorder- und Rückseite. Einseitige oder zu schnelle und ruckartig
e Bewegung können zu einer Entzündung dieser Schleimbeutel führen (Bursitis). Kniebeschwerden nehmen mehr und mehr zu, meist durch Bewegungsmangel, ein Zuviel an Körpergewicht, Überbelastung, falsche Bewegungsmuster, Unfälle, Fehlstellung der Füsse, Knorbelschädigung und einiges mehr. Damit die Knie dauerhaft gesund bleiben ist Vorbeugen (Prävention) die beste Medizin. Ist der Schmerz erst da, hilft erstmal nur der Gang zum Doc zum Ergründen der Ursache, dann entsprechenden Therapiemaßnahmen konservativ oder operativ mit anschliessendem Wiederaufbauprogramm. Ist all dies gesehen und positiv verlaufen gilt es dieses zu konservieren durch korrekte und ausreichende Bewegung un
d auch durch gesunde Ernährung. Um das Knie bei seiner Tätigkeit zu unterstützen ist ebenfalls sinnvoll auch die anderen Körperbereich zu trainieren. Der Körper ist eine Einheit und das Kniegelenk ein Teil davon. Wie kann Yoga hier unterstützen? Eine Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur z.b. durch Standhaltung schützen das Knie effektiv vor Verletzungen. Das gleiche bewirken geöffnete und bewegliche Hüftgelenke, die eine grosse Bewegungsamplitude haben und das Knie auch in anspruchsvollen Positionen effektiv schützen. Auch eine gute Ausrichtung des gesamten Körpers, gleichmässig Belastung beider Beine und Füsse, ein ausgebildetes Fußgewölbe, was im Yoga explizit gelehrt wird, wirken entlastend auf die Gelenke. Yoga schult die Körperwahrnehmung. Ein gut ausgebildeter Yogateacher mit mind. 2 Jähriger Ausbildung und mind 5
00 Unterrichtsstunden ist in der Lage jede Yogahaltung individuell an den Übenden durch den Einsatz von Hilfsmittel zu adaptieren, um so das ideale Alignment in jeder Haltung zu erlangen und somit die Gelenke zu entlasten. Bedeutet den Übenden ideal in die Stellung zu bringen und besonders die Gelenknahe Muskulatur, Sehnen-, Bänder- und Faszienstrukturen zu kräftigen, festigen und zu dehnen, die Beweglichkeit und Flexibilität merklich zu verbessern. Ferner grundlegende anatomische Begebenheiten zu vermitteln und zu lehren. Yoga lehrt auch sich zurück zunehmen sich nicht stets und ständig im Wettbewerb zu sehen sondern sich im eigenen Modi zu bewegen und zu agieren. Als dies wirkt sich positiv auf die
alltägliche Bewegung wie auch auch die Bewegung in anderen Sportarten aus, die selbstredend neben der Yogapraxis ausgeübt werden können. Eine regelmmässige Yogapraxis wirkt heilend auf Körper und Geist.
Zur Übung Upavistha Konasana HIER
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